Traum? Glaube?
Spiel! Wirklichkeit. Kunst.
Das moralische
Repertoire von Psycholand
Psycholand zweifelt. Dabei verzweifelt es nicht, sondern
folgert, navigiert, zieht Konsequenzen, sogar radikale. Anhand der eigenen
Thematik, und amüsant fern von klassischen Vorstellungen, Wahnsinn sei Wirrsinn,
kommen hier mal einige Statements:
Traum ist in seiner Substanz, seiner
Aussage, seiner Deutung und Bedeutung ein Ding nur des Träumers. Auch in der
Hand des Träumers wird die Deutung nicht handfest. So ein Traum
läuft ab ohne Willen, ohne Willkür, ohne auf die soziale und physikalische Welt bezogene Grenze.
Also Traum ist unwirklich. Wirklichkeit ist viel wirklicher als Traum.
... Da sind wir uns noch einig, nicht wahr? Erst das zweite psycholand-Statement führt zu Gestreite:
Ebensowenig handfest wie der Traum bleibt das Geglaubte:
Das, was man als Botschaft gelehrt bekam - inhaltliche Aussagen und Erbschaften
- insbesondere die Religion: Geglaubtes ist unwirklich.
Schwankend und subjektiv bleiben drittens auch die Wege des Spiels. Kunst ist
da präsent. Kunst ist ja oft Spiel ohne Wettkampf, zumeist ohne Geldgewinn - sie
ist Illusion und Drama. Sie erscheint oft als "Sturm im Wasserglas".
Kunst kann
sich nur leisten, wer Freizeit hat, wer von Zwängen des Daseinskampfes
hinreichend freigestellt ist.
... Ja, beim Spiel der lieben Kinder, und mit mildem Lächeln dann auch der
lieben Künstler (ihr tut doch nur so, nicht wahr? Bleibt im Sandkasten sitzen,
verdammt nochmal!), da gibt es auch schnelle Zustimmung, wie wenig fest der
Boden sei.
Na, liebe Sehende, was will diese Blindenschrift uns
sagen? "Traum-Raum".
Am wenigsten Zweifel erzeugt die "Wirklichkeit":
"Daran glaube ich"
1. Das Unmittelbare
2. Das Dokumentierte
3. Das Aufarbeiten von Eigendokumentation (wo war
ich? Was bedeutete das?)
4. Das Erinnerte
5. Das Veröffentlichte
6. Die Folgen des Veröffentlichens (Applaus /
Stress)
7. Das Verkaufte
Um Wirklichwerden zu
erleben mit "surrealer Ware", bietet psycholand.de Workshops an. Es geht um
das Erahnen von Wahrem und um das Deuten auf Wankendes.
Mit Satz-Impulsen beschriebene
Wände in der Galerie "Oberwelt" Stuttgart
"Ich" als Baumeister von "psycholand.de" glaube an:
1. gelegentlichen
Besitz. Also es gibt in der
Welt kein absolutes Besitzen. "Der Staat" ebenso wie "Kriminelle", "Die
Revolution" wie auch "Naturkatastrophen" zerstören Besitz. Außerdem lebt man
nicht lange und kann Besitz also nur endlich innehaben.
2. Besitznutzung ("Wir haben so viel Luxus von
vorneherein an uns und um uns"). Das erscheint mir treffender als ein Glauben,
man könne massiv irgendetwas besitzen: Man ist aufgefordert, solange man mal in
einen Besitz gelangte, ihn zu nutzen.
3. Geld. Geld und sein Nutzenkönnen hat
für mich jedoch eine obere Grenze: Das obere Durchschnittseinkommen meines
unmittelbaren sozialen Umfeldes - wenn ich das erreiche, wähne ich mich
glücklich. Geld in Millionenhöhe ebenso wie mehr "Besitz", als ich persönlich
verwalten kann, rutscht für mich hinüber zum Stress. Meine Ansicht ist für jenes
eine Promille Menschen in Deutschland, die auf viel Besitz sitzen, eine
politisch unerwünschte Haltung: Ab einem Besitzrahmen von 2 Millionen hört bei
mir das Verständnis für Eigenbesitz auf. Wer will, kann Rieseninvestitionen mit
viel eigenem Geld durch die Gegend schieben. Aber wenn am Schluss für einen
einzelnen Menschen mehr als 100.000 Euro Gewinn im Jahr entstehen, finde ich:
Gib dein Geld aus für die Mitwelt.
Und ich warne: Gib dein Geld nicht dem Staat. Der
bläst mit Geld vor allem seine Verwaltung auf, und die Verwaltung gibt Geld
erstens für sich, zweitens für Unsinn, drittens für Gefährliches und erst
viertens dann für Nützliches aus. Wirksame Investitionen des Staates sind je
nach Land nur ein Zehntel bis ein Tausendstel dessen, was er einnimmt. Gib kein
Geld dem Staat, sondern gib es direkt zum allgemeinen Nutzen aus, und nur etwa
15 Prozent an Verwalter.
4. Geliebtes erzeugt gesundes Wohlgefühl bei
Anblick und Nutzung. George Bernard Shaw sagt dazu treffend: "Geld ist ein
Mittel, um alles zu haben bis auf einen aufrichtigen Freund, eine uneigennützige
Geliebte und eine gute Gesundheit."
5. Gefühle ("in Sicherheit zu sein... die eigene
Zukunft gestalten")
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