Mein offizieller Schwerpunkt bei der
Kurz-Kunst-Ausstellung in Honau im Juli 2022 war schon: Unterhalte die
Leute. Das ist mit Kunst zu vereinbaren. Denn wir servieren keinen
Ballermann. Wir treten zur Seite, kommen von eigenwilligen Flanken,
präsentieren Edles außerhalb plumper Märkte.
"Märkte" umgeistern aber dann doch auch das Kunstgeschehen - nach meiner
bisherigen Erfahrung vor allem im Stil von Lottogewinn-Berichten aus
Auktionen. Ich habe beschlossen und fahre bisher gut damit, solche
Sensations-Berichte des "Kunstmarktes" zu übergehen.
Erstmals drifte ich jetzt in Honau bewusst ins
Gegenteil von Preis-Höhenflügen hinab zum Flohmarkt-Level: Da, der DIN A 4
Druck. Da, die Postkarte. Und ich bleibe doch dem Wert treu, den Kunst
hat: Die Postkarte kostet eben 2 und der Kleindruck 4 Euro. Mit Signatur
die Postkarte 4 und der Kleindruck 8. Mit Rahmen der Kleindruck 20. Alles
etwa doppelt so teuer wie im trivialen Markt.
Eigentlich muss ich eben gar nichts verkaufen. Ich
bin auch - neben drei lokalen Künstlern - der einzige, der in Honau kein
Honorar erwartet: Dass die Veranstalter ehrenamtlich diese "Kunst im
Tuffsteinkeller" stemmen, unterstütze ich.
Ich muss nichts verkaufen, weil ich nie als Künstler
im Sinne des Finanzamtes arbeitete. Nebenbei bleibe ich Lehrer in der
Erwachsenenbildung. "Nebenbei" allerdings nur: Wenn je das Finanzamt mich
vom "Hobbykünstler" zum Unternehmer umbauen will, gibt es die Bitte um
Erstattung aller Steuern für mein Lehrer-Einkommen seit 1994. Denn ich
habe alles Einkommen oberhalb vom "steuerfreien Grundeinkommen" in Kunst
investiert.
... und ich habe an solchem Dasein meine Freude: "Im
Untergrund blieb ich gesund". Hier im Film wühle ich mich durch einen
"Untergrund", der Etepetete-Künstler hätte schaudern lassen: Der
Gemeinderaum im Rathaus Honau war eine Herausforderung. Wir kämpfen hier
und ich meine: Das klappte.